
Galerienspiegel KUNST AUSSTELLUNGEN K | A
»Instant Connection« von Indu
Harikumar, 2016 © Indu Harikumar
AUS DER SAMMLUNG
What is Love? Von
Amor bis Tinder
Egal ob irdische Liebe oder
Selbstliebe, Paare aus der My-thologie,
die Erotik – viele Fra-gen
beschäftigen sich mit wie
auch immer gearteter Liebe. Die
Kunsthalle Bremen nimmt sich
mit ihrer neuen Ausstellung dem
Thema der Liebe an und präsen-tiert
ab Sa. 7.7. rund 40 Werke
aus der hauseigenen Sammlung
und aus verschiedenen Epochen.
Fünf Leihgaben zeitgenös-sischer
Künstler, die sich der
»moderneren« Variante des Ken-nenlernens,
dem Online-Dating,
beschäftigen, werden erstmals
museal ausgestellt. Eine glück-lich
verlaufende Partnerschaft
gilt den meisten Deutschen als
wichtige Quelle für persönliches
Glück. Was früher Amors Liebes-pfeile
erledigten, soll heutzutage
vielfach das Internet übernehmen
als Ort, in dem man oder frau
einen Partner sucht und andere
Menschen kennen lernt. »Tin-dern
« ist in der Mitte der Gesell-schaft
angekommen und bietet
vielen zeitgenössischen Künstle-rinnen
und Künstlern einen Weg,
sich mit Liebe in Zeiten der Me-dienvielfalt
auseinanderzusetzen.
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(Bis So. 21.10.)
SONDERAUSSTELLUNG
Man Ray. Magier
und Papier
Der Maler, Objektkünstler und
insbesondere Fotograf hat gro-ßen
Einfluss auf die moderne
Fotografie und Filmgeschichte
genommen. Das Horst-Jans-sen-
Museum in Oldenburg ehrt
den einflussreichen Künstler mit
einer Ausstellung. »Seine künst-lerischen
Arbeiten gehören zu
den Ikonen der Moderne«, sagt
Dr. Jutta Moster-Hoos, die Lei-terin
des Museums.
Der 1890 in den USA gebore-ne
und 1976 in Paris gestorbene
Fotograf, Maler und Objekt-künstler
zählt zu den wichtigsten
Vertretern des Dadaismus und
Surrealismus. In seinen Werken
versucht Man Ray, die Grenzen
der Kunst zu überschreiten. Mit
über 120 Arbeiten widmet sich
das Museum seinen Arbeiten auf
Papier und zeigt dabei bekannte
Selbstporträt von Man Ray, 1932
Fotografien, bislang wenig ge-zeigte
Zeichnungen und druck-grafische
Serien. Seine Malerei
war zunächst nur von mäßigem
Erfolg begleitet, erst durch die
Fotografie konnte er von sei-ner
Kunst leben. Er entwickelte
einen eigenen Stil, mit dem er
vor allem Porträtfotografien in-szenierte.
Seine Lieblingsmotive
waren schöne Frauen – ideen-reich
durchdacht die Positionie-rungen
seiner Modelle vor der
Kamera und die magisch anmu-tende
Lichtgebung innerhalb der
Szenerien. Bei den Dadaisten und
später den Surrealisten fand die
Entwicklung der »Rayografie«
großen Anklang. Er legte dabei
Alltagsgegenstände auf Foto-papier,
setzte sie verschiedenen
Lichtquellen aus und schuf so
»Fotos ohne Kamera«, ver-schwommen
in den Konturen.
Der Dichter Jean Cocteau be-zeichnete
Man Ray als »Poeten
der Dunkelkammer«. Die Aus-stellung
läuft bis zum 26. August.
© Man Ray Trust Paris, VG Bild-Kunst, Bonn 2018