B&B BILDUNG & BERUF Unterschiedliche Arbeitgeber
Gemeinsam engagiert: In Start-ups ist Teamarbeit wichtig
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Arbeitsbedingungen bundes-weit
oder branchenspezifisch den
Kriterien für gute Arbeit gerecht
werden. ver.di kommt zu dem
Schluss: »Zwischen der Quali-tät
der Arbeit und ihrer Innova-tionsfähigkeit
besteht ein enger
Zusammenhang. Gute Arbeit
fördert die Innovationsfähigkeit,
schlechte und insbesondere pre-käre,
unsichere Arbeit hemmt
Innovation und erzeugt Innova-tionsfaulheit.
Gute Arbeit ist eine
Grundbedingung für engagierte
Belegschaften, deren Potenziale
sich voll entfalten können und
die Verantwortung übernehmen
wollen. (…) Daher sollte auch
den Arbeitgebern an guter Arbeit
gelegen sein.«
Und das gilt unabhängig von
der Branche – ganz gleich, ob im
Start-up, im öffentlichen Dienst,
im Konzern oder aber im Mittel-stand.
Einen ersten Eindruck über
einen potenziellen Arbeitge-ber
kann man sich zum Beispiel
über eines der Bewertungspor-tale
im Internet verschaffen: Auf
jobvoting.de und kununu.com
kann man sich ein ungefähres
Bild von der Situation bei einzel-nen
Arbeitgebern machen. Aber
Vorsicht: Oft ist die Sicht auf die
Dinge hier einseitig.
Wer sich wirklich sicher sein
will, sollte auf seine persönliche
Erfahrung setzen: mit Beschäftig-ten
sprechen, die noch für das
Unternehmen arbeiten oder es in
der Vergangenheit getan haben.
Oder nach dem Vorstellungsge-spräch
einfach einen eigenen
Praktikumstag vereinbaren, um
sich selbst eine erste Meinung
zu bilden. Dann bekommt man
einen direkten Eindruck vom
neuen Unternehmen, den Kolle-ginnen
und Kollegen und auch
von der Arbeitsatmosphäre.
Regine Suling
Arbeiten im Start-up
Wer bei einem Start-up anheu-ert,
muss wissen, auf was er sich
einlässt. Sicherheit und die festen
Strukturen einer großen Organi-sation
gibt es hier naturgemäß
noch nicht. Dafür kann man sich
ausprobieren, arbeitet direkt im
Gründerteam mit und kann eine
komplett neue Idee entwickeln
und zur erfolgreichen Marktreife
führen. Wird daraus ein langfris-tiges
Arbeitsverhältnis? Die Ant-wort
bleibt offen. Das gilt aber
auch für den jeweilige/n Grün-der/
in, der sich engagiert seinem
Vorhaben widmet. Garantien für
ein Gelingen der Geschäftsidee
gibt es nicht. Dafür aber die
Chance, etwas mitzugestalten,
anzuschieben und vielfältige Er-fahrungen
auf unterschiedlichen
Arbeitsgebieten zu sammeln.
Und die können im späteren Be-rufsleben
für jede/n Mitarbeiter/
in ganz persönlich nützlich sein,
ganz gleich, ob aus der Start-up-
Idee ein erfolgreich wachsendes
Unternehmen wird oder nicht.
Fazit
Um herauszufinden, welcher
Arbeitgeber für einen ganz per-sönlich
der richtige ist, sollte
man sich zuvor überlegen, wo
die eigene Qualifikation gefragt
ist – und was man sich für sein
(Berufs-)leben wünscht. Will
man eine gute Work-Life-Ba-lance
haben, ist die Arbeit bei
einem Start-up vermutlich nicht
die richtige. Denn hier sind lange
Arbeitszeiten eher die Regel.
Wer sich dagegen Sicherheit
und Flexibilität bei der Arbeits-zeitgestaltung
wünscht, sollte
im öffentlichen Dienst anheu-ern.
Einen starken Zusammen-halt
unter den Beschäftigten,
einen direkten Draht zum Chef
und einen Allrounder-Job findet
man eher im Mittelstand. Und
gutes Geld und eine steile Kar-riere
bieten eher Konzerne. Die
Möglichkeiten sind also vielfäl-tig.
Was jedoch immer gilt, ganz
gleich in welcher Branche oder
Organisationsform man arbeitet,
ist laut der Gewerkschaft ver.di
das Recht auf gute Arbeit, bei
der Menschen Wertschätzung
und Respekt erfahren. Laut ver.di
kann gute Arbeit wissenschaft-lich
belegt werden. Seit 2007
gibt es daher den »DGB-Index
Gute Arbeit«. Die Indexwer-te
signalisieren, inwiefern die
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