G&G GELD & GESETZ Finanzen, Immobilien, Versicherungen
Geldanlage:
Gold eignet sich nur bedingt
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Historisch erzielte man mit
der Aktienanlage weit bes-sere
Ergebnisse als mit der
Anlage in Gold. Gold hilft
weniger gegen Inflation, son-dern
gilt eher als Krisenschutz.
Die Anlage in Gold ist daher als
Beimischung durchaus geeignet.
Dabei kommt es allerdings auf
den Mix an. Der Anteil am Ge-samtvermögen
sollte nicht größer
als 10 % betragen. Und auf der
Hut vor falschen Versprechen und
Betrügern sollte man sein!
Das Misstrauen in die Sicher-heit
des Geldes, Inflationssorgen
und Krisenängste führen immer
wieder zu einer mehr oder weni-ger
großen Nachfrage nach Gold.
Der Goldpreis stieg zeitweilig
stark an. Lag er im Jahr 2000
noch bei knapp 300 US-Dollar
für eine Feinunze Gold, kletterte
er im Sommer 2011 kurzfristig
auf über 1.900 US-Dollar und
ist seitdem wieder auf knapp
1.300 US-Dollar gefallen. Zuvor
bewegte sich der Goldkurs weit
mehr als 20 Jahre nicht vom Fleck
und blieb stets unter dem Preis
von 500 US-Dollar. Wer aber
um das Jahr 2012 herum Gold
kaufte, hat heute zum Teil mehr
als 20 bis 30 Prozent Verlust
erlitten. Stellt man sich so eine
krisensichere Anlage vor? Wohl
eher nicht. Die Schwankungen
zeigen, dass Gold keine sichere
Geldanlage ist. Außerdem notiert
der Goldkurs in US-Dollar. Damit
unterliegt dem Goldkauf zusätz-lich
eine Währungsspekulation
auf den Anstieg des US-Dollars.
Trotz der erwähnten Risiken
ist Gold als Geldanlage nicht un-geeignet.
Die Beimischung von
Gold generell zu einem Anlage-mix
aus Festgeld, Anleihen, Ak-tien
und Immobilie kann das Ri-siko
insgesamt senken, beim Ge-samtvermögen
große Verluste zu
erleiden. Fallen zum Beispiel Ak-tienkurse
stark, steigt hingegen
der Goldpreis an. Im Regelfall
sollte Gold daher nicht mehr als
10 % des Vermögens als Beimi-schung
ausmachen. Das Haupt-manko:
Gold wirft keine Zinsen
oder Dividenden ab. Kann man
es nicht mit Gewinn verkaufen,
erzielt man automatisch Verluste.
Auch der Glaube an einen In-flationsschutz
ist trügerisch. Der
Goldpreis ist in der Vergangen-heit
nicht immer besonders stark
gestiegen, wenn die Inflationsra-ten
höher waren. Für den Gold-kauf
geeignet sind in der Regel
Goldbarren und Goldmünzen. Zu
beachten ist insbesondere, wo
man Gold kauft, ob beim Händ-ler
vor Ort oder im Internet?
Das Internet bietet sich an, um
aktuelle Preise gut vergleichen
zu können. Die Unterschiede
können erheblich sein. Wer viel
Gold für möglichst wenig Geld
erwerben möchte, sollte besser
wenige größere Goldbarren di-rekt
erwerben.
Es ist aber nicht alles Gold,
was Verbrauchern als glänzende
Goldanlage angeboten wird. In
Acht nehmen sollte man sich vor
betrügerischen Händlern. Solche
hatten vor Jahren Goldbarren
in einem Rohstofflager in der
Schweiz zum Kauf angeboten,
welche sich später als goldfarben
angestrichene Kupferbarren ent-puppten.
Goldschmuck ist weit
weniger geeignet, da Schmuck
oft als Legierung angeboten
wird, also als eine Mischung
aus Gold und anderen Metallen.
Goldaktien und Goldzertifikate
sind ebenso wenig ein Ersatz für
den reinen Goldkauf.
Thomas Mai, Verbraucherzentrale
Bremen, Tel. 0421 / 160777,
eMail: mai@vz-hb.de
Finanzen
Als Anlage ist reinem Gold gegenüber Goldschmuck, Goldaktien
und -zertifikaten der Vorzug zu geben
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