GELD & GESETZ
Sparbuch Adé –
Her mit dem Tagesgeldkonto!
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Neben dem Girokonto für
den Zahlungsverkehr soll-te
das Tagesgeldkonto für
Jeden eine selbstverständ-liche
Einrichtung sein. Es
dient als Rücklage für alle Fälle
und eignet sich fürs erste Sparen.
Sein Sparbuch kann man getrost
abschaffen. Erst recht wenn es
darauf keine Zinsen mehr gibt.
Sparbücher sind umständlich und
können sogar noch etwas kosten,
wenn man nicht aufpasst.
Viele Verbraucher kennen
und haben noch das gute alte
Sparbuch. Denn dieses kleine
rechteckige Buch stand jahrzehn-telang
im Mittelpunkt, wenn es
darum ging, den Notgroschen si-cher
aufzubewahren oder Kapital
anzusparen. Aber im Laufe der
letzten Jahre hat sich für beide
Zwecke ein ganz anderes Konto
durchgesetzt: das Tagesgeldkon-to.
Für diesen Siegeszug gibt es
gute Gründe. Heute sollte jeder
Verbraucher ein solches Tages-geldkonto
haben.
Auf einem Tagesgeldkonto
können Verbraucher jederzeit –
nämlich täglich – über ihr Geld
verfügen. Daher eignen sie sich
besonders für den Aufbau und
das Anlegen einer Liquiditätsre-serve
– also für den berühmten
Notgroschen. Im Gegensatz zum
Girokonto sind Tagesgeldkonten
allerdings nicht zum Zahlungs-verkehr
geeignet. Dafür gibt es
bei einigen noch eine kleine Ver-zinsung.
Die Höhe des Zinssatzes
darf die Bank allerdings täglich
ändern.
Das ist alles nicht so schlimm,
denn das Geld soll erst mal sicher
geparkt und täglich verfügbar
sein. Daher kann es angebracht
sein, mal darüber nachzuden-ken,
alte Sparbücher aufzulö-sen.
Wenn es schon keine Zinsen
mehr darauf gibt, hat es im Ver-gleich
zum Tagesgeldkonto zwei
entscheidende Nachteile. Erstens
gibt es nicht diese Obergrenze
von 2.000 Euro pro Monat. Wer
mehr Geld benötigt, muss bei
einem Sparbuch den gewünsch-ten
Betrag drei Monate vorher
kündigen oder Vorschusszinsen
bezahlen. Das Tagesgeldkonto
kennt eine solche Beschränkung
nicht. Zweitens haben Verbrau-cher
bei dem Sparbuch das lo-gistische
Problem, dass nur un-ter
Vorlage des Buches in einer
Filiale das Geld abgeholt werden
kann. Bei einem Tagesgeldkon-to
funktioniert das auch online.
Sie überweisen einfach das Geld
vom Girokonto zum Tagesgeld
oder umgekehrt. Das spart Zeit.
Wie hoch sollte eine Liquidi-tätsreserve
auf dem Tagesgeld-konto
sein, fragen Verbraucher
regelmäßig: Grundsätzlich sollten
es mindestens drei Nettogehäl-ter
sein, in jedem Fall aber we-nigstens
5.000 Euro. Denn für
eine unerwartete Autoreparatur
oder die neue Waschmaschine
ist schnell ein vierstelliger Betrag
notwendig, daher sollen Ver-braucher
an dieser Stelle nicht
zu knapp kalkulieren. Denn mit
zunehmendem Alter steigt auch
die Wahrscheinlichkeit, größere
Zuzahlungen im medizinischen
Bereich leisten zu müssen. Um
auch auf der ganz sicheren Seite
zu sein, sollten Verbraucher vor
einer Kontoeröffnung prüfen, ob
für das Kreditinstitut die deut-sche
gesetzliche Einlagensiche-rung
gilt.
Thomas Mai, Verbraucherzentra-le
Bremen, Tel. 0421 / 160777,
eMail: mai@vz-hb.de
Finanzen
Das gute alte Sparbuch bringt kaum noch Zinsen und hat Nachteile