BILDUNG & BERUF
Arbeit 4.0
Wie sich die Arbeitswelt verändert
Wer seine Ausbildung vor mehr
als 20 Jahren absolviert hat, der
kann sich noch an sie erinnern:
Büroarbeitsplätze ohne Compu-ter,
die stattdessen mit Rechen-maschine,
Arbeit 4.0 und all die unsichtbare Arbeit
Aktion und Diskussion: Mi. 14.06.17 ab 18.00 Uhr
Bremen, An der Schlachte / Teerhofbrücke
Moderation: Theater Interaktiwo
Veranstaltung des ver.di Bezirkes Bremen-Nordniedersachsen
Im Rahmen »Arbeit 4.0 – Chance für die Frauen?!«
Infos: www.verdi-bremen.de
50
Telefon oder gar einer
Schreibmaschine ausgestattet
waren. Das indes ist vorbei, heu-te
ist der PC von den Arbeitsplät-zen
in Büros, aber auch aus den
Produktionshallen nicht mehr
wegzudenken, einfache Tätigkei-ten
verschwinden zugleich immer
mehr.
Wenn die Technik heute aus-fällt,
legt sie vielerorts auch die
komplette Arbeit lahm. Denn die
Digitalisierung schreitet immer
weiter voran: Laut der Dienst-leistungsgewerkschaft
ver.di sind
bereits 92 Prozent der Arbeits-plätze
in Medien und Kultur, 82
Prozent in Energieunternehmen
und 71 Prozent im Handel digi-tal
ausgestattet. Dadurch ändert
sich auch die Arbeit.
Das Stichwort Arbeit 4.0 treibt
Unternehmen wie Gewerkschaf-ten
deshalb gleichermaßen um:
Wie muss Arbeit in der digitalen
Gesellschaft aussehen und ver-teilt
sein, damit sie für alle reicht
und auskömmlich ist?
Autonomie und
Automatisierung
Nach Ansicht von ver.di gibt es
viel zu gewinnen: mehr Selbstbe-stimmung
und Autonomie statt
Ausbeutung, Zukunfts- und Be-schäftigungsperspektiven
statt
Personalabbau und auch Per-sönlichkeitsrechte
statt gläserne
Mitarbeiter/innen.
Aber auch Unternehmen be-schäftigten
sich intensiv mit dem
Thema Arbeit 4.0: Die Deutsche
Telekom AG ermittelte in einer
Studie zusammen mit der Uni-versität
St. Gallen und Share-ground
die treibenden Kräfte
der Veränderung: Das seien
zum einen die Maschinen, die
das Denken lernen. Ein Beispiel
hierfür sind selbstfahrende Au-tos.
Ein weiterer Vorantreiber sei
die Omnipräsenz
intelligenter
Maschinen – weltweit gab es be-reits
im Jahr 2014 17 Milliarden
Geräte, die miteinander verbun-den
waren.
Wenn es um Digitalisierung
geht, stehen optimierte Prozes-se,
Automatisierung, Kommuni-kation,
neue Technologien und
neue Geschäftsmodelle im Fo-kus,
die auf einen Effekt abzielen:
einen höheren Output. »Dabei
werden viele Dinge, die früher
von Menschen gemacht werden
mussten, künftig von Maschi-nen
übernommen. Arbeitsplätze
fallen weg, aber natürlich wer-den
auch neue entstehen. Denn
die neuen Technologien müssen
entwickelt, gesteuert und über-wacht
werden. Mit den neuen
Aufgaben geht ein hoher Quali-fizierungsbedarf
für Beschäftigte
einher«, heißt es von der WFB
Wirtschaftsförderung Bremen
GmbH.
Auch dort setzt man sich in-tensiv
mit der Digitalisierung aus-einander.
»Das primäre Kriterium
für die Arbeit der Zukunft ist:
Veränderung und Wandel. Die
Unternehmen brauchen also Mit-arbeiter/
innen, die diesen Wan-del
mitgehen und motiviert an
Veränderungen mitwirken. Das
vorhandene Wissen ist so groß,
dass es niemand mehr alleine be-herrschen
kann. Wissenstransfer
und die Öffnung der Innovati-onsprozesse
in Richtung Kun-den
und Mitbewerbern, unter
dem Begriff ’Open Innovation’
bekannt, sind wichtig, um erfolg-reiche
Produkte zu entwickeln. In
den Unternehmen muss die Res-source
Mensch, seine Motivation
und sein Know-how zugänglich
gemacht und optimal in die Pro-zesse
eingebracht werden. Das
geht nur mit entsprechend aus-gebildeten
Mitarbeitern, die mo-tiviert
ihre Arbeit tun.«
Frauen- und
Gleichstellungs-politik
ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen