ESSEN & TRINKEN
Getreidiges
Traditionelle Handwerksbetriebe backen keine vorgefertigten
Teiglinge auf, sondern stellen ihre Teigwaren komplett selbst her
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Elternzeit wieder in den Beruf
eingestiegen und musste nach
einigen Wochen ihre Ernährung
auf den Prüfstand stellen, weil sie
stark zunahm. »Morgens musste
alles ganz schnell gehen, deshalb
habe ich meist nur schnell eine
Scheibe Weißmehltoast runter-geschlungen,
und bei der Arbeit
hatte ich dann schon nach einer
Stunde Hunger auf Schoko-riegel
«, erzählt die zweifache
Mutter. »In kurzer Zeit habe ich
dann vier Kilo zugenommen.«
Jetzt steht Anne jeden Morgen
etwas früher auf und nimmt sich
die Zeit, zwei Scheiben Vollkorn-brot
vom Bäcker zu frühstücken.
Und diese sättigen für Stunden,
wie sie berichtet. »Außerdem
fühlt es sich so an, als ob das
gesündere Brot mir mehr Energie
für den Tag gibt«, sagt sie. »Mir
geht es aber nicht nur darum,
mich selbst besser zu ernähren,
sondern auch, dass meine Kinder
schon früh mitbekommen, dass
Mama zum Frühstück etwas Ge-sundes
isst.«
Das Bundeszentrum für Er-nährung
rät Eltern in Sachen
Pausenbrot, für Abwechslung
bei Geschmack und Optik zu
sorgen. Der Wechsel zwischen
knusprig, körnig und weich, hell
oder dunkel, eckig oder rund und
alternierende Beläge helfen, dem
Nachwuchs gesunde Ernährung
für die Schule schmackhaft zu
machen.
Handwerksbetriebe unterstützen
Slow Food Deutschland setzt sich
dafür ein, Bäcker statt Aufbäcker
zu unterstützen. Den zentralen
Unterschied in Geschmack und
Bekömmlichkeit eines guten
Brots, so der Verein, machen die
Qualität der verwendeten Ge-treidesorten
und -mischungen,
weitere Zutaten wie zum Beispiel
Nüsse und Öle, die Backtechnik
sowie die ausreichende Geduld
für die Länge der Teigführung
aus. Industrielle Schnellverfah-ren
hingegen setzen auf kontrollierbare
und kostengünstige
Prozesse und Ergebnisse. Damit
einher geht ein Qualitätsverlust
der Deutschen Brotlandschaft,
ein Weniger an regionaltypischen
Brotrezepten und -sorten.
»An die Stelle des Bäckers
ist der Aufbäcker getreten. Was
nach Brot, Brezen und Brötchen
aussieht, ist es nicht mehr,« be-dauert
Ursula Hudson, Vorsitzen-de
von Slow Food Deutschland,
diese Entwicklung und appelliert
an die Verbraucher: »Trotz des
Qualitätseinbruchs bleibt die
Nachfrage nach Brot bei den
Deutschen konstant. Wir Ver-braucher
scheinen diesen Nieder-gang
der Brotkultur stillschwei-gend
hinzunehmen. Stattdessen
aber sollten wir wieder bei tradi-le
Menschen schwören darauf,
um Heißhungerattacken zu ver-meiden.
Eine von ihnen ist Anne
aus Weyhe. Die 36-Jährige ist
im vergangenen Jahr nach der
100 % Vollkorn
Hafer-Sport-Brot
ohne Weizen!
50 % Hafer
25 % Roggen
25 % Dinkel
1000 g, 4,70 €
Effenberger Vollkorn-Bäckerei
Vor dem Steintor 42
Tel. 72972
www.effenberger-bremen.de
/www.effenberger-bremen.de
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